Haltung im Konflikt

Grundlegend für die Konfliktlösung in divers-kulturell zusammengesetzten Gruppen ist die Haltung der Kursleitenden, die den (emotionalen) Rahmen für den gemeinsamen Unterricht und das Lernen festlegt und die Gruppe zusammenführt und zusammenhält. Die innere Haltung und Einstellung sollte eine annehmende Haltung sein. Dabei ist es sehr wichtig, dass die/der Kursleitende weiß, dass jegliches Verhalten für eine Person einen Sinn macht, auch wenn das Verhalten manchmal nicht unbedingt sofort vom Umfeld nachvollziehbar ist.

 

Die Haltung, die eine kursleitende Person braucht, um eine gute Lernatmosphäre zu schaffen, beinhaltet eine

  • annehmende Haltung
  • akzeptierende Haltung
  • allparteiliche Haltung
  • affirmative Haltung

 

Auf Basis einer solchen Haltung, kann die kursleitende Person die Gefühle und Bedürfnisse der anwesenden Personen hören und diese annehmen, ohne sie zu voreilig zu bewerten oder zu beurteilen. Entsprechend dieser Haltung können die Kursleitenden Konfliktlösungstechniken anwenden, die dazu beitragen, dass sich die Teilnehmenden im Kursgeschehen wahrgenommen und verstanden fühlen. In kulturell diversen Gruppen ist eine universell annehmende Haltung daher von grundlegender Wichtigkeit. Auf Basis dieser Haltung bei Kursleitenden, können dann Möglichkeiten und Grenzen aufgezeigt und Konflikte gelöst werden.

 

Wichtige Konfliktlösungsstrategien nach Mayer (2006) beinhalten beispielsweise:

 

 

 

Grundlegende Gesprächstechniken im Klassenraum sind vor allem: das Spiegeln, das Aktive Zuhören und das Reframing. Diese werden im Folgenden kurz erläutert.

 

Spiegeln bedeutet, das Gesagte des Gegenübers in den eigenen Worten, verkürzt und zusammenfassend auf zu nehmen und in den Gesprächsverlauf zurück zu geben. Die Technik des Spiegelns hat zum Ziel, die Vorgänge, die von den Konfliktparteien insbesondere in der Phase der Konfliktdarstellung geäußert werden, auf der Sachebene korrekt zu wiederholen und hervorzuheben. Beim Spiegeln zeigt der Kursleitende der Konfliktpartei, dass seine Aufmerksamkeit bei ihr ist und er das Gehörte wahrgenommen hat.

 

 

Aktives Zuhören

 

Aktives Zuhören bedeutet ein einfühlsames Zuhören, bei dem der Kursleitende verbal und non-verbal zu verstehen sucht, was die andere Person fühlt und zum Ausdruck bringen möchte. Der Kursleitende wiederholt dabei die Sichtweise des Anderen resümierend mit eigenen Worten und greift auch non-verbale Ausdrücke auf und benennt eventuell sogar die hinter den Positionen liegenden Gefühle

 

Die Entschlüsselung der Gefühle mit Hilfe des Aktiven Zuhörens öffnet einen wesentlichen Blick jenseits der Positionen und Konfliktpunkte liegenden Hintergründe. Die Gesprächsparteien werden sich somit nicht nur besser verstanden fühlen, sondern darüber hinaus auch die eigenen Gefühle und Bedürfnisse schneller erkennen und wahrnehmen. Aktives Zuhören ermutigt zum „Mehr-Erzählen“ und kann im Kurs sehr gut eingesetzt werden, um Personen besser zu verstehen und zum "Mehrreden" anzuregen.

 

 

 

Reframing

 

Reframing bedeutet, negative Aussagen positiv umzuformulieren und den Worten als auch der Gesprächsatmosphäre einen neuen Rahmen (engl.: frame), einen neuen Kontext zu bieten zu geben.

 

Wenn abwertende, verletzende oder provozierende Aussagen getroffen werden, so können diese durch die Kursleitenden in eher annehmbare, positive Sätze umgestaltet werden. Dabei wird grundlegend angenommen, dass jede noch so negativ ausgedrückte Information einen positiven Kern enthält, der durch die Umformulierung freigelegt wird.

 

 

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