Einleitung/Grundlegung

Glück ist ein populärer Begriff, der zur Zeit gerade zu einen Boom erlebt. Zahlreiche Ratgeber versprechen Rezepte für ein glückliches Leben, die Werbung preist auch die unsinnigsten Produkte mit Glücksversprechen an. Aber das Thema ist nicht neu, es begleitet die Menschen seit jeher und so haben sich alle Philosophen und Gedankenschulen der Welt mit dem Thema befasst – und die ein oder andere Weisheit festgehalten, die bis heute Gültigkeit beweist.

 

Um mit dem Begriff „arbeiten“ zu können, wie es hier geschehen soll, ist eine Definition nötig, da es sonst zu allzu vielen Missverständnissen kommt. Zunächst sei auf die Unterscheidung zwischen dem Zufallsglück des „Glück haben“ und dem Zustandsglück, dem „glücklich sein“ unterschieden. (Die meisten Sprachen haben dafür getrennte Begriffe, das Deutsche nicht). Es geht um das glücklich sein, den Zufall lassen wir außen vor, da wir ihn ja eben nicht 'bearbeiten“ können... (auch wenn er manchmal deutlich zum glücklich sein beitragen mag).

 

Das „glücklich sein“ wiederum bietet ein ebenso breites Verständnis. Es kann von einem glücklichen Moment bis hin zu der Gesamtperspektive auf ein glückliches Leben führen. Hier sind sich die Philosophen und Forscher uneins, was wie viel zählt: ist das große Glück auch nur eine Anzahl von Glücksmomenten? Ist der Verzicht mancher Glücksmomente nicht oft Bedingung für ein langfristiges Glück? Im Idealfall kommt es natürlich zusammen, das gelungene Leben besteht aus einer Vielzahl von Glücksmomenten und ist daher in jeder Hinsicht voller Glück.

 

Womit ein weiterer Begriff und die dritte Eingrenzung benannt ist: was gilt als „glücklich sein“? Es ist das reine Empfinden von Freude, etwa der Sonne auf der Haut. Es ist die freudige Spannung, wenn etwas neues erlebt wird, etwa bei einer Reise. Es ist das zufriedene Gefühl, wenn ein angestrebtes Ziel erreicht wird.

 

In der Gewichtung der Aspekte sind die verschiedenen Philosophen verschiedener Meinung – und letztendlich ist es stark vom sozialen Kontext und der gemeinsamen Werteorientierung einer Gemeinschaft oder Gesellschaft abhängig, was etwa als erfolgreich und gut gilt.

 

Einigkeit besteht jedoch in der Grundaussage: der Mensch strebt nach dem Glück, er kann gar nicht anders, als ein gutes Leben zu wollen. Entsprechend ist Glück das vielleicht wichtigste im Leben – und sollte daher auch in der Bildungsarbeit eine wichtige Rolle spielen.

 

[zurück]